19. März 2014
Vor ein paar Tagen meldete sich die deutsche Botschaft in Moskau bei uns. Die Kollegen informierten uns über eine kürzlich erfolgte Rücksprache mit dem in Moskau an unserem Fall tätigen Ermittlungskomitee der russischen Staatsanwaltschaft. Man habe in den letzten Jahren eine Vielzahl junger Männer ausfindig gemacht, die in unserem Fall eine Rolle spielen könnten. Man bitte noch um etwas Geduld, denn in etwa 400 Fällen müssten noch entsprechende detaillierte Überprüfungen durchgeführt werden.
Das Positive an der Nachricht ist der Umstand: Es gibt noch keinen Abschlussbericht.
29. Dezember 2013
Immer wieder einmal wurden wir in den letzten Monaten, so wie in den Jahren zuvor auch gefragt, ob es denn wirklich nichts Neues bei der Suche nach Felix geben würde.
Unabhängig davon gibt es immer wieder Anregungen aus dem Kreis der an unserem Fall Interessierten, wonach oder nach wem man konkret fragen oder suchen sollte. Es werden in sozialen Medien, z. B. in www.vk.com (eine Netzwerk in Russland – „in Kontakt“), Gruppen zur Suche nach Felix gebildet, Netzwerke werden nach möglichen Kandidaten durchsucht u. s. w. u. s. f..
Ab und an melden sich eine Zeitungsredaktion oder ein Fernsehsender und möchte wieder einmal über uns berichten. Diesen Ansinnen sind wir im abgelaufenen Jahr ausgewichen, da die Redaktionen erfahrungsgemäß nur ihrer sogenannten Chronistenpflicht nachkommen wollen. Für eine aktive Aufklärung fehlen ihnen einfach die Zeit und die nötigen finanziellen Mittel und man hat ja auch immer noch eine Sprachbariere zu überwinden.
29. April 2011
Die Kriminalpolizei Dresden informierte uns auch darüber:
Vor ein paar Wochen hatte sich ein junger Mann vorgestellt und behauptet, er sei Felix Tschök.
Zur Klärung des Wahrheitsgehaltes dieser Aussage gab er freiwillig eine Speichelprobe für einen DNA-Test ab.
In der Zeit zwischen der Abgabe der Speichelprobe und dem Abschluss der nötigen Untersuchungen entstanden in Berlin Graffitis.
Das Ergebnis liegt jetzt vor – er ist nicht unser Felix.
19. März 2011
Vor drei Tagen erhielten wir E-Mails mit dem Hinweis, dass am Einkaufszentrum in Berlin-Schöneweide an der Rummelsburger Straße innerhalb von 24 Stunden diverse Graffitis zu Felix Tschök entstanden seien.
Wir waren irritiert, schockiert, nervös und ratlos in Einem. Speziell der Hinweis, man wolle ihn töten, hat uns massiv beunruhigt. Wir konnten nicht beurteilen, wer oder was hinter dieser Aktion steht.
Vorgestern informierte uns die Dresdner Kripo über ihre Aktivitäten dazu.
Das Landeskriminalamt Berlin hat die Ermittlungen zum Verursacher und zum Hintergrund der Schmierereien aufgenommen.
08. Jamuar 2011
Nachruf!
Vor genau drei Jahren erreichte uns der Hinweis auf Sergeij aus Kaliningrad. Sein Arbeitskollege informierte uns über eine Begebenheit, aus der er den Schluss gezogen hatte, dass Sergeij unser Sohn sein könnte.
In den verflossenen drei Jahren war es uns nicht gelungen, eine DNA-Probe von Sergeij bis nach Deutschland zu bringen und so die Vermutung zu bestätigen oder eben auch nicht.
Heute erfuhren wir aus dem Internet, dass Sergeij am 16.12.2010 auf tragische Weise ums Leben gekommen ist.
Obwohl wir dich nicht kennen lernen durften, werden wir dich in guter Erinnerung behalten und werden auch nach deinem Tod noch versuchen, die uns interessierende Frage zu klären.
Wir trauern um Sergeij!
Lenore und Eberhard Tschök
14. September 2010
Nächste Woche gibt es in unserer Familie einen runden Geburtstag zu feiern. Die Mutti von Felix wird schon 50! Es ist traurig, aber mehr als die Hälfte ihres Lebens hat sie ohne ihren ersten Sohn verbracht und weiß bis heute nicht, ob er noch lebt. In zwei Jahren trifft das mit dem halben Leben auch auf den Vater von Felix zu. Ob wir diesen Zustand bis dahin beendet haben?
Wir kennen inzwischen die Namen von etwa 15 jungen Männern, die von der russischen Staatsanwaltschaft als potenzielle Kandidaten, Felix zu sein, ausgewählt wurden, die DNA-Proben waren aber alle negativ. Das ist die Erkenntnis des Jahres 2010. Mehr Aktuelles haben wir leider nicht zu vermelden.
Weil die Strohhalme, nach denen wir noch greifen können, immer seltener und brüchiger werden, haben wir uns entschlossen, die Belohnung für den entscheidenden Hinweis auf 10.000,00 € zu erhöhen. Geb`s Gott, dass es uns hilft!
16. März 2010
Heute steckte ein Einschreiben in unserem Briefkasten.
Wir öffneten das Päckchen in der Hoffnung, einen Hinweis auf Felix zu erhalten.
Leider Fehlanzeige!
Trotzdem vielen Dank für die guten Wünsche und die mentale Unterstützung.
30. Dezember 2009
Die russische Wochenzeitung „Argumenty i Facty“ berichtet in ihrer außerhalb der GUS-Staaten erscheinenden internationalen Ausgabe Nr 1 / 2010 ausführlich über unser Schicksal und unsere seit 25 Jahren andauernde Suche nach Felix.
Für Ende Januar oder Anfang Februar 2010 ist geplant, diesen Beitrag, angereichert um Leserhinweise und um die Stellungnahme des in Russland zuständigen Staatsanwaltes, in den GUS-Staaten sowie auf Internetportalen zu veröffentlichen.
Ob das den Durchbruch bringt?
13. Februar 2008
Wir stellen uns in der RTL-Reihe „Stern-TV“ den Fragen von Günther Jauch und berichten über die jüngsten Erlebnisse, die neuesten Erkenntnisse und die Gründe für unseren starken Optimismus, in einer überschaubaren Zeitspanne doch noch zu erfahren, wo sich Felix befindet und wie es ihm geht.
29. und 30. Januar 2008
Auf Einladung des russischen Fernsehsenders NTV Russland flogen wir für zwei Tage nach Moskau.
Im November 2007 hatten wir dem Sender in unserer Heimatstadt Dresden zur Entführung unseres Sohnes Felix Rede und Antwort gestanden. NTV bot uns an, einen Termin bei der zuständigen russischen Staatsanwaltschaft zu vereinbaren und mit uns gemeinsam diesen Termin wahrzunehmen.
Am 30. Januar 2008 wurden wir vom Leiter der Ermittlungsgruppe, Oberst der Justiz Generalow, in seinem Büro empfangen. In einem offenen Gespräch informierte er uns über den Auftrag seiner Ermittlungsgruppe.
Gegenwärtig werden alle jungen Männer des fraglichen Geburtszeitraumes überprüft, deren Geburt von den Standesamtsbüros der Kommandanturen der sowjetischen Streitkräfte in der DDR registriert worden waren. Diese Maßnahme ist zeitlich sehr aufwändig, mit einem abschließenden Ergebnis ist daher nicht unmittelbar zu rechnen.
Aus diesem Gespräch nahmen wir die Gewissheit mit, dass die russischen Behörden alles unternehmen werden, dass aus Deutschland vorliegende Rechtshilfeersuchen so lange zu bearbeiten, bis es bearbeitet ist.
Ende 2007 – Anfang 2008
Die russische Staatsanwaltschaft übermittelt die Krankengeschichten von fünf Jungen, die 1983 – 1984 in einem Dresdner Militärkrankenhaus der sowjetischen Streitkräfte wegen akuter, schwerwiegender Erkrankungen intensivmedizinisch betreut wurden.
Die Dresdner Staatsanwaltschaft lässt prüfen, ob es einen Zusammenhang zwischen den beschriebenen Behandlungen und den Operationsnarben gibt, die der am 06. Januar 1985 ausgesetzte Junge aufwies.
Russische Medien greifen das Thema massisv auf. Umfangreiche Artikel in diversen landesweit verbreiteten Zeitungen, Meldungen in Hauptnachrichten der Fernsehsender und ein längerer Magazinbeitrag in der Sendereihe „Maximum“ des Senders NTV Russland machen auf unser Schicksal in Russland und den angrenzenden Staaten aufmerksam.